Der (Bienen)freundliche NaturRaum
Heuer konnte ich gleich drei
Stieglitze im Garten beobachten. Sie landeten auf den Stängeln der Witwenblume
und pickten die herangereiften Samen auf. Sie turnten geschickt auf den Stielen
herum und gingen bis fast an die Spitze der Blumen, sodass sich die Stängel
bogen und manchmal sogar den Boden erreichten. Diese Nahrungsaufnahme konnte
mehrere Minuten lang beobachtet werden. Dieses Naturschauspiel wiederholte sich
viele Tage lang. Liebe bunte Stieglitze, schön, dass ihr meinen Garten gefunden
habt - ich teile gerne mit euch.
Übrigens: die Witwenblume nennen
viele Menschen fälschlicherweise Knopfblume (dabei gibt es tatsächlich eine
Knopfblume, die völlig anders aussieht). Schau doch mal in deiner Wiese nach,
ob sich die violette Witwenblume bei dir angesiedelt hat.
Witwenblume
Witwenblume |
Was passiert in den nächsten Monaten in einem Bienenstock?
Der Sommerhonig wurde im Juli “geerntet” und
geschleudert und damit beginnt die Zeit des Neuaufbau des Bienenvolkes für das
nächste Jahr.
Mit der Sommersonnenwende geht das
Brutgeschäft der Königin im Volk zurück und im August werden die Drohnen vor
die Tür gesetzt.
Ab diesem Zeitraum wachsen
Winterbienen heran, die nun die vielen Monate bis ins nächste Jahr das Volk
durch den Winter bringen müssen. In dieser Zeit wird darauf Augenmerk gelegt,
dass die Bienen entsprechend viel Futter für den Herbst und Winter zur
Verfügung haben. Diese Zeit wird als Einwintern bezeichnet.
Das ganze Jahr hat ein Imker die
Varroa Kontrolle in seinem Arbeitsablauf integriert. Die Varroose ist eine
eingeschleppte Brutmilbenkrankheit, die bei sehr starkem Befall den Völkern den
totalen Zusammenbruch und somit Tod des Volkes bedeutet. Der
verantwortungsvolle Imker beginnt im August die Varroabehandlung mit
biologischen Mitteln um den Milbenbefall im Volk nahezu auf Null zu
reduzieren.
Kontrollen und ev. Nachbehandlungen
stehen dann in den nächsten Monaten im Fokus und sichern so ein Überleben des
Volkes während der kritischen Spätsommer- bzw. Herbstzeit.
Imkerstand vor dem Abschleudern |
Und aus Honig von deinem Imker des
Vertrauens lässt sich Wohltuendes und Leckers ganz einfach herstellen. Probier
es einfach aus ……
Oxymel selbst gemacht:
Dieser Sauerhonig ist ein wahres Gesundheitspaket. Es wird aus 3 Teilen Honig und 1 Teil Essig zusammengemischt. Dadurch wird die zähe Konsistenz des Honigs viel flüssiger und somit angenehmer. Der Geschmack ist zugleich süß und sauer. Die Heilwirkung richtet sich immer nach dem verwendeten Heilkraut.
Am einfachsten ist es, wenn du dir
ein Kräutl deiner Wahl sammelst, sehr klein schneidest und unter dein Oxymel
rührst. Als Rezeptbeispiel nimmst du 1 Handvoll Thymianzweigerln, 150 g Honig
und 50 g Essig. Diesen Ansatz darfst du auf der Fensterbank 14 Tage stehen
lassen. Zur Verwendung kannst du die Blätter drinnen lassen oder auch gerne
abseihen. Gut geeignet sind Thymian, Kamille, Salbei, Lavendel oder
Holunderblüten. Man darf
mehrmals täglich 1 Teelöffel Oxymel einnehmen und langsam im Mund zergehen
lassen.
Rasen nicht mehr mähen
Es gibt bereits einige
bienenfreundliche Gartenbesitzer, die heuer einen kleinen Teil ihres Rasens
nicht mehr gemäht haben. Dafür ein großes Lob und herzliches Dankeschön! Die
Margeritenbüschel im Mai kennt jeder. Danach folgten im Sommer Witwenblumen in
violett und Schafgarbe in weiß mit Rotklee in kräftigem rot. Das sieht
fantastisch aus und die Wildbienen und Insekten lieben es. Jetzt dürfen
weiterhin Königskerze und Nachtkerze in Gelb strahlen. Diese beiden brauchen
nur wenig Platz, da sie in die Höhe wachsen. Nächstes Jahr gibt es eine neue
Chance, um den Bienen zwei Quadratmeter Blüten mit Pollen und Nektar zu
schenken. Oder vielleicht auch mehr?
Königskerze |
Doris Maier, dipl. Kräuterpädagogin, Heidi Weißenbacher, dipl. Aromafachberaterin und Klaus Seidl, Imker
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