Die kältebedingte Ruhezeit hat sich dem Ende zu geneigt und Fauna
und Flora sind zu neuem Leben erwacht. Es erscheint schon als kleines
Naturwunder wenn noch bei kalten bzw. kühlen Boden- und Lufttemperaturen erst
Frühlingsblüher und andere Pflanzen schon voller Energie stecken.
Wer aufmerksam durch die bei uns größtenteils naturbelassene
Gegend spaziert, wird schon ab Mitte/Ende Februar die Blüte der Haselnuss
beobachten können.
Die klassischen Frühlingsblüher, wie Schneeglöckchen und
Frühlingsknotenblume usw. sind schon ein wichtiger Bestandteil des Naturraums.
Übrigens, kennen Sie den Jahnwald im Gemeindegebiet von
Deutsch-Goritz? Ein Natura 2000 Schutzgebiet mit vielen Quellen, das gerade in
der Zeit der Frühlingsknotenblüte einen Besuch wert ist. Aber Finger weg, gepflückt darf nicht werden!!
Gerade bei den vielen Weiden bzw. die Sal-Weiden bilden sich vor
dem Laubaustrieb im März/April die Blütenstände, also die Palmkatzerl oder auch
Weidenkätzchen genannt.
Dieses “Katzerln” sind zu dieser Zeit “die” wichtigste
Nahrungsquelle für unsere Bienen, egal ob Honig- oder Wildbiene.
Die Biene Maja und ihre Kolleginnen bitten dich daher nicht ihre
volle Suppenschüssel so einfach abzuschneiden.
Dafür kannst du dich an der Gundelrebe (Gundermann) reichlich
bedienen. Dieses Wildkraut wächst im kahlen Gemüsebeet und sogar in der Wiese.
Diese zarte Pflanze rankt über Blumentöpfe oder Steinmauern hinaus. Die Blätter
sind rundlich bzw. nierenförmig, am Rand gekerbt und die Blüten violett.
Aufgrund vieler ätherischer Öle besitzt sie einen tollen Duft und aromatischen
Geschmack. Hiervon darfst du genügend in Aufstrich oder Suppe geben.
Wohlbekannt ist das Gänseblümchen, dem besondere Aufmerksamkeit
geschenkt werden darf. Es schmeckt mild und ist überall einsetzbar. Gerne mal
einige Blüten als Dekoration aufs Brot legen, und dann bitte einfach mitessen.
Hier darf man sich ruhig trauen, denn das Gänseblümchen kann mit keiner anderen
Pflanze verwechselt werden.
Wenn du besonders achtsam und behutsam mit der Natur bist, so hast
du noch immer die vertrockneten Stauden im Beet stehen. Die Halme sind noch
immer Brutplätze für Insekten. Diese verlassen in Abhängigkeit der
Tagesttempaturen, meistens März, ihre Herberge. Bitte so spät wie möglich
entfernen. Ein guter Zeitpunkt ist dann, wenn von unten her das neue Grün
nachschiebt. Dafür einfach mit einem Rechen die dürren Stängel zusammenrechen,
sie brechen von alleine ab. Das geht sehr leicht und angenehm, da man im
Frühjahr viel schneller ist als wenn man im Herbst alles niederschneiden will.
Die
Erdkröte spürt ihren Vermehrungsdrang nach dem Aufwachen im März und wandert
von ihrem Versteck (Steinhaufen, Totholzhaufen, alte Erdkeller, selbstgegrabene
Erdlöcher usw.) in Richtung Laichgewässer. Das kann ein kleiner Tümpel, aber
auch der Gartenteich oder das Kleinbiotop im Hausgarten sein. Kommt es während
der Wanderung zu erneuten Kälteeinbrüchen, gräbt sich die Erdkröte ein, wartet
die Kältephase ab und wandert dann weiter Richtung Laichgewässer. Der Weg
dorthin kann sehr lange sein und gar nicht so selten kreuzen diese Wege unsere
Straßen. Und wenn ein Weibchen unterwegs einer männlichen Erdkröte begegnet,
kann es manchmal sogar noch das Männchen huckepack bis zum Gewässer mitnehmen.
Nutze auch Du diese Zeit um Energie in der aufstrebenden Natur zu
tanken. Genieße die vielen frischen Grüntöne bei einem Spaziergang oder einer
Wanderung und nimm die Wärme mit für den manchmal stressigen Alltag.
Doris Maier, dipl. Kräuterpädagogin, Heidi Weißenbacher, dipl. Aromafachberaterin und Klaus Seidl, Imker
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