Mittwoch, 8. Februar 2023

Heimische Wildsträucher beleben Gartenzäune (Teil 2)

Mehr Wildsträucher in den Garten

 Es gibt zahlreiche Sträucher, die perfekt in unsere Region passen. Sie harmonieren in der Landschaft und sind ideal an unser Klima angepasst. Diese heimischen Wildsträucher sind ein wesentlicher Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt. Sie erfreuen uns mit schönen Blüten und Früchten.

Geeignet für den Gartenzaun sind:

·         Weißdorn mit weißen Blüten und leuchtend roten Beeren, bekannt als wertvolle Heilpflanze fürs Herz, dafür werden Blätter, Blüten und die Beeren verwendet.

·         Wunderschön rote Blüten besitzt die Zierquitte, deren Früchte sogar essbar und wie echte Quitten zu verarbeiten sind.

·         Gewöhnliche Berberitze mit gelben Blüten, Fingerstrauch, Roter Hartriegel und Weigelie erweitern die Möglichkeiten und bringen blühende Abwechslung.

·         Haselnuss mit essbaren Früchten, die wir als Kinder mit einem Stein aufgeschlagen haben. Tipp: die hängenden Kätzchen können zu Haselmehl verrieben werden.

·         Schneebeere und Falscher Jasmin (Philadelphus) gestalten perfekt eine Hecke und duften herrlich.

·         Himbeeren und Brombeeren, da freuen sich auch die Nachbarn über die süßen Früchte.

Haselnüsse















Je vielseitiger die Gartenzäune sind, desto mehr Tagfalter sind zu beobachten. Bekannt sind Kleiner Fuchs, Tagpfauenauge und C-Falter, die Weiden (Palmkätzchen) bevorzugen. Meist erkennt man schon am Namen des Schmetterlings die Nahrungspflanze, wie beispielsweise Weißdornspinner.


Totenkopfschwärmer
Mit etwas Glück, und diesen Sträuchern als Gartenhecke, lockt man den Totenkopfschwärmer an. Die Raupe dieses Nachtschwärmers ist etwa 10 cm groß und eine Attraktion. Sie ist auffallend gelb mit zart oranger Musterung.

An Ameisen und Käfer denkt man meist gar nicht. 


Die kleinsten Tiere werden gerne übersehen, tragen jedoch zu einem intakten Gartenleben bei.



Fördere mit dem Anpflanzen von heimischen Wildsträuchern die bunte Vielfalt an Pflanzen und Tieren im Garten. Das große Extra-Plus: das lästige Thujenheckenschneiden bleibt erspart. 


 Der Hausmeisterschnitt ist längst out. 


Die natürliche Strauchform ist in!



Eine Wildobsthecke nach 17 Jahre ungestörten Wachstum


Schilder aus dem Jahre 2005
Im Jahre 2005 erfolgte zwischen Ratschendorf und Diepersdorf die Pflanzung einer Wildobsthecke im Rahmen eines Projektes. 

Die damaligen Volksschulkinder, inzwischen schon erwachsene Naturmädchen und -burschen, haben Brombeeren, Ribisel, Kornelkirsche, Schlehe, Himbeere und Hundsrose gepflanzt.


Dank der damaligen Aktion können wir nun nach 17 Jahren einen Blick auf die ungestörte Entwicklung eines solchen markanten und ökologisch besonders wichtigen Landschaftsteiles werfen. 


Naturapotheke mit Weißdorn

Herzallerliebst und Pumperlgsund


Der Weißdorn gehört zu den Rosengewächsen. In der Vollblüte erfreut er unser aller Herzen mit dem Anblick eines riesigen Rosenstraußes. In Blättern, Blüten und Früchten sind die verschiedensten Wirkstoffe enthalten, die 2 wichtigsten sind Procyanidine und Flavonoide, die für ihre heilende Wirkung des Herzen bekannt sind. Durch längerfristige Einnahme von Weißdornprodukten kann sich die Pumpleistung des Herzens verbessern. Weißdorn kann durchblutungsfördernd und kreislaufstärkend sein und besonders das Altersherz stärken.

Aber bei Herz und Kreislaufproblemen sollte immer zuerst ein Arzt aufgesucht werden. 


Weißdorn - Tinktur


Dafür sammelt man mit dem Jahreskreislauf: im Frühjahr die Blüten und zarten Blätter, später im Herbst noch die roten Früchte.

Frühjahr: 1 Handvoll frische Blüten und Blätter,  250 ml 40%iger Alkohol ( Korn, Wodka, milder Obstbrand), weithalsige Flasche oder Glas mit Schraubdeckel, Blätter und Blüten zerkleinern, mit Alkohol übergießen, 4-6 Wochen zimmerwarm und dunkel stellen, öfters schütteln, abseihen und bis zum Herbst aufbewahren.

Herbst: 1 Handvoll zerkleinerte vollreife Beeren in den abgeseihten Blüten- und Blätteransatz vom Frühjahr geben, wieder 4-6 Wochen stehen lassen, öfters schütteln, abseihen.

2-3x am Tag 1 TL mit Wasser einnehmen.

 


Man kann auch im Frühjahr Blüten und Blätter trocknen und im Herbst alles gemeinsam ansetzen.                     

Diesen Artikel bzw. Fotos kannst Du gerne für deine Gemeinde/Stadt-, Kindergarten- bzw. Schulzeitung bzw. für deine Webseite verwenden


Doris Maier, dipl. Kräuterpädagogin, Heidi Weißenbacher, dipl. Aromafachberaterin und Klaus Seidl, Imker

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