Mittwoch, 4. März 2020

Das Leben blüht auf im (Bienen)freundlichen NaturRaum

Mit dem stetigen Anstieg der Tageslänge und dem nun immer höheren Sonnenstand beginnt auch für die Natur ein neuer Zyklus - der Frühling ist angekommen.
Schon bei niedrigen Temperaturen startet die Hummel ihren Suchflug nach Nahrung und sie ist meist die erste bei den Frühblühern.
Wenige Wildbienen, von den 700 in Österreich vorkommenden Arten, fliegen auch bei Temperaturen unter 10°C und suchen Nektar für den Aufbau der Population.
Die Honigbiene und auch die Mauerbiene brauchen da schon Temperaturen ab 10° um so richtig in die Gänge zu kommen.
Eine der wichtigsten Nahrungsquellen in dieser frühen Zeit ist neben den typischen Frühblühern, z.B. Frühlingsknotenblume, Krokus, Gänseblümchen, auch die Sal-Weide und die hängenden gelben Kätzchen der Haselnuss. Zu den wichtigen Weidenarten gehören unsere “Palmkätzchen”, meist gut sichtbar auf meterhohen Bäumen und in unterschiedlichen Arten und Wuchsformen.
Mit dem nun großen Nahrungsangebot und der Vielfalt der nektarführenden Pflanzen blüht im wahrsten Sinne das neue Leben im Bienenstock sowie bei den Wildbienen auf. 
Mit der herrlichen Apfelblüte beginnt der erste Höhepunkt für die nahrungssuchenden Insekten und natürlich für unsere Honigbiene.


Die Krainerbiene (Apis mellifera carnica) ist die in unserer Region angepasste, beheimatet Bienenart. Jedes Bienenvolk besteht auch drei verschiedenen Mitbewohnern:


1.       Königin: sie ist die “Mutter” des Volkes und ihr Hauptauftrag ist die Eiablage
2.       Drohne: ist die männliche Biene und deren Auftrag ist die Begattung der Königin
3.       Arbeitsbiene: In der Überwinterungphase befinden sich ca. 10.000 Bienen im Stock und mit Beginn des Frühjahres steigt die Anzahl bis zum Sommer hin auf ca. 50.000 Individuen. 

Die Entwicklungszeit einer Arbeiterbiene dauert von der Eiablage bis zum Schlüpfen 21 Tage, eine Drohne braucht 24 Tage.
Die ersten zwei Tage ist die Arbeiterbiene eine Putzbiene. Bis zum 13. Tag muss sie Ammendienst machen, danach wird sie bis zum 18. Tag als Baubiene eingesetzt. 
Die nächsten beiden Tage darf sie dann als Wachsbiene arbeiten und ab dem 21. Tage bis zum Tode wird sie zur Trachtbiene und bringt den Nektar und die Pollen in den Stock.
Frühjahrsbienen werden nicht älter als ca. 6 Wochen. 


Unsere Honigbiene wird in Beuten (Bienenstöcken) gehalten, die wir als Imker in verschiedenen Bauformen zur Verfügung stellen. Gerne wird dir der Imker in deiner Nähe einen Einblick in einen Bienenstock gewähren. Sprich ihn ruhig darauf an.


Ganz im Gegenteil zu den Wildbienen, diese nützen seit Jahrtausenden den Naturraum.
Im Zuge der zunehmenden Flächenvernichtung und der damit hervorgerufenen Einschränkung des bienenfreundlichen Naturraumes haben diese Arten nicht mehr die von ihnen bevorzugten Brutraummöglichkeiten. 
Aber hier können wir als Naturraum-Ermöglicher klug aushelfen und Insektenhotels, Totholzhaufen oder Versteckmöglichkeiten anbieten. 

Bauformen Insektenhotel´s

Eine Bastelstunde im Frühling mit Eltern, Kindern und Freunden macht Spaß und ist sehr lehrreich. Du kannst verschieden große Löcher in Hartholzstämme bohren, aber bitte immer nur in die Stirnseite. Die Bohrlöcher dürfen nicht ausgefranst sein, um die Flügel der Insekten nicht zu verletzen. Du kannst einige Dachziegel nebeneinander schlichten und eine Abdeckung drauf setzen. Du kannst im Auwald hohle Zweige sammeln und zusammenbinden, hier eignen sich auch Getreide-Strohhalme und der Staudenknöterich sehr gut, und damit dein Bienenhotel erweitern.

alte Dachziegel ostseitig geschlichtet als Kinderstube für tausende Wildbienen

Unter folgendem Link bekommst du dazu auch gutes Informationsmaterial -→ https://www.umweltberatung.at/themen-garten-bienen.

Ein kleines Stück naturbelassene Wiese oder eine Ecke im Garten oder Heckenstreifen am Ackerrain ist ein wahres Naturparadies und gibt den Tieren und Pflanzen notwendigen Lebensraum zurück.

Nicht nur Wild- oder Honigbienen sind Nektarliebhaber auch andere “Flieger”, wie Schmetterlinge, Schwebfliegen uvm. nutzen diesen energierreichen Treibstoff. 


Diesen Artikel bzw. Fotos kannst Du gerne für deine Gemeinde-, Kindergarten- bzw. Schulzeitung o.ä. verwenden.

Wer ist (Bienen)freundlicher NaturRaum?

Welches Ziel verfolgen wir? Wofür stehen wir? Das Netzwerk (Bienen)freundlicher NaturRaum ist eine offene, unabhängige Plattform für den...