Samstag, 5. Dezember 2020

Artenvielfalt im (Bienen)freundlichen NaturRaum

Das letzte Quartal im Jahresrythmus ist die Zeit, wo wir als Menschen gerne auf das vergangene Jahr aber auch schon mit einem Auge auf das nächste Jahr blicken.

Auch im Artenfreundlichen Naturraum ist es Zeit einen Blick auf die Highlights des Jahres zu werfen. Diesmal zeigen wir Bilder mit Tieren aus unseren Gärten. Die Schaffung von naturnahen Lebensräumen sichert das ganze Jahr hinweg den Tier- und Blütenreichtum im Garten, Ackerrain und Balkon o.ä. Natürlich kann man jetzt noch immer einige Verbesserungen für die Winterzeit vornehmen.

Viele Nektar- und Pollenquellen sind Voraussetzung für die Vielfalt von Wild- und Honigbienen aber auch jeder Menge anderer Insekten und Schmetterlinge.
Dieses Tagpfauenauge liebt eine Ecke mit Brennesseln im Garten für die Vermehrung und im Winter ein feuchtes, geschützes Winterquartier.


Bläulinge sind dankbar für nektarproduzierende Lippen- und Storchschnabelgewächse. Wieder ein Grund mehr einen Teil der Naturwiese nur ein- bis zweimal im Jahr zu mähen. Beliebt sind unter anderem Thymian, Dost, Weißklee, Disteln und Fetthennen.



Die Gottesanbeterin liebt Wärmeinseln und ist seit 2007 Stammgast bei uns in Ratschendorf (https://youtu.be/LeB7cr8ytfQ). Man findet Sie in den Pflanzen rund um den Brunnendeckel und auf den Kübelpflanzen die an der Südseite des Hauses stehen. 

Kiesbeete, Trockenmauern aber auch schon ein einfacher Steinhaufen sind wahre “Kachelöfen” und speichern die Sonnenenergie, die Echsen und Schlangen gerade am Morgen lieben.
Die Wespenspinne und natürlich viele Kräuter und Pflanzen bevorzugen solche Plätze.





Neben der Menge an  Wildbienen, Hummeln und Wespen gehören auch Hornissen in ein funktionierendes Habitat. Wenn es keine Gefährdung für Mensch und Tier darstellt ist eine Zerstörung des Brutnestes nicht notwendig bzw. auch verboten.

Diese Jahr waren die Hornissen nicht nur am Dachboden mit dem Ausbau des kunstvollen Brutnestes beschäftigt, sondern sind auch in einen Hohlraum des altersschwachen Apfelbaumes eingezogen. Wenn man mind. 2 Meter Abstand hält kann man die Wächterhornisse wunderschön beobachten, wie sie ihren Job wahrnimmt. 


Und gerade die alten Bäume und ein Totholzhaufen im Gelände sind Futter- und Jagdplätze für den Buntspecht, viele andere Vögel und insektenliebendes Getier.


Durch ein breites Angebot im Naturraum tauchen von ganz allein neue und mitunter seltene Tiere auf. So haben gleich mehrere Borstige Dolchwespen die Blüten meines Wilden Oreganos und meiner Apfelminze besucht. Sie sind größer als die uns bekannten Wespen und haben eine glänzend schwarz und leuchtend gelbe Körperfärbung. Inzwischen weiß ich, dass sie blaue Blüten bevorzugen und als vom Aussterben bedroht gelten. Umso schöner, dass ihr es in meinen Garten geschafft habt.


Ein Kräuterbeet oder eine Kräuterspirale bietet nicht nur uns Menschen Feines für Auge, Geruchssinn und Geschmackssinn, sondern auch jede Menge Futter und Unterschlupf für Insekten. Und gerade jetzt ist ein “unaufgeräumtes” Kräuterbeet ein perfektes Winterquartier. Besonders hohle oder markhältige Stängel sind überlebenswichtig.

Herzlichen Dank für Ihre Gelassenheit und Vernunft, denn jede “Unordnung” sichert neues Leben im Jahreskreis. Vielleicht probieren Sie einmal einzelne Gräser und Blütenstände (z.B. von Fetthenne, Malve) stehen zu lassen. Vielleicht schaffen Sie es Samen- und Fruchtstände (z.B. von Hagebutte, Fenchel) am Strauch sowie einen Laubhaufen im Garten liegen zu lassen. Bald werden Sie beobachten können wie sich unsere gefiederten Freunde und der Igel darüber freuen.


Und so ganz nebenbei können wir die Schönheit des Winters bei einem Spaziergang genießen.

Doris Maier, dipl. Kräuterpädagogin, Heidi Weißenbacher, dipl. Aromafachberaterin und Klaus Seidl, Imker


Diesen Artikel bzw. Fotos kannst Du gerne für deine Gemeinde/Stadt-, Kindergarten- bzw. Schulzeitung o.ä. verwenden

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