Bienenwachs ist der Baustoff jeder Bienenwabe.
Man kennt das Innere eines Bienenstocks gut und weiß, dass Honig, Propolis und
Bienenwachs sehr wertvoll sind. Besonders aus dem Bienenwachs lassen sich praktische
und brauchbare Dinge machen, z.B. Kerzen, Schmuckanhänger, Figuren. Weitere
neue Ideen gibt es diesmal zum Nachmachen.
Interview mit den Imkern Dora Pitzl und Kurt Kern aus Hainsdorf-Brunnsee
Wie lange widmet Ihr Euch schon der Imkerei?
Kurt: Inzwischen sind es neun
Jahre. Begonnen haben wird 2011 und es macht noch immer Spaß wie im ersten Jahr.
Wie seid Ihr
eigentlich zum Imkern gekommen?
Dora: In meiner Kindheit hat mein
Vater in Glojach schon Bienen gehalten und dort habe ich schon begeistert mitgearbeitet.
Welche Ausbildung
habt Ihr dazu gemacht?
Kurt: Den 14 tägigen Grundkurs
der Imkerschule in Graz haben wir zum Start besucht und momentan sind wir beide
gerade in der Facharbeiterausbildung.
Die theoretischen Kurse, zwei mal ein Woche,
ist abgeschlossen. Auf Grund der Covid-19 Situation ist der praktische Teile
momentan on Hold. Hoffentlich geht es aber bald weiter.
Wieviele
Bienenvölker betreut Ihr momentan auf Euren Bienenständen ?
Dora: Wir sind gerade vom
Bienenstand gekommen, derzeit sind es 49 Völker, die wir betreuen.
Was ist die
Herausforderung bei den Bienen im Frühsommer bzw. im Sommer für Euch?
Dora und Kurt: Die Schwarmverhinderung
steht bei den Völkern momentan im Fokus neben den wöchentlichen Standarbeiten
sowie den Vorbereitungen zur Honigernte mit Ende Juni bis in den Juli
hinein.
Mit Ende Juli bzw. Anfang August steht das
Thema Varroabekämpfung im Mittelpunkt unserer Arbeit bei den Völkern.
Ihr beabsichtigt
auf die Bioimkerei umzusteigen. Was bedeutet das für Euch bzw. was muss man beim
Thema Wachs beachten!
Dora und Kurt: Wir stehen schon mit
unseren Völkern teilweise im Naturschutzgebiet und für uns ist es wichtig noch
naturnäher zu imkern. Da Wachs ein ausgezeichneter Langzeitspeicher ist, kann
man dort über viele Jahre hinweg eventuelle Schadstoffbelastungen durch u.a.
EU-zugelassene Varroabekämpfungsmedikamente nachweisen.
Im Zuge der zukünftigen Biozertifizierung ist
ein Austausch des handelsüblichen “normalen” Wachses notwendig. Wir sind nun
seit fünf Jahren im Umstellungsprozess und tauschen sämtliche Völker auf
rückstandsfreies Wachs. Nach der Zertifizierung ist ua. nur mehr Wachs mit
Biozertifikat zulässig.
Einfacher und kostengünstiger wäre es gewesen,
wenn wir es ganz am Anfang bei sehr wenigen Völkern gemacht hätten.
Bienenwachs, ein
vielseitiges und kostbares Naturmaterial
Eine begeisterte Natur- bzw. grüne Kosmetik
Rührerin freut sich ganz besonders mit Hilfe von natürlichen Rohstoffen
Körperpflegeprodukte von Kopf bis Fuß für den Eigenbedarf herzustellen.
Auch in der Naturkosmetik werden Wachse
verwendet (z.B. Wollwachs, Bienenwachs, Beerenwachs, Jojobawachs). Das
bekannteste ist wohl das Bienenwachs und ist somit wertvoller Bestandteil
hochwertiger Cremen und Balsame. Bienenwachs hat eine leicht emulgierende und
konservierende Eigenschaft. Hautpflegeprodukte mit Bienenwachs schützen
die Haut vor Austrocknung, machen sie weich und elastisch.
Rezept für ca. 5
Lippenpflege-Stifte oder Döschen
.
Tipp: die Rezeptur eher nicht reduzieren, da, je
kleiner die Schmelzmasse desto schneller wird sie fest und lässt sich nicht gut
ausgießen, aber Lippenbalsam ist mindestens ein Jahr haltbar.
·
30g Öl (gutes Oliven- oder Sonnenblumenöl aus der Küche)
·
10g Bienenwachs
·
1/2 TL Honig (wenn vorhanden)
Öl und Bienenwachs in ein hitzebeständiges Glas
oder Emailkännchen (kleines Marmeladeglas, Glasmessbecher)
einwiegen und ins Wasserbad stellen, unter rühren das Wachs sanft schmelzen (
ca. 60°C).
Glas herausnehmen (wer möchte den Honig dazu
rühren) und sofort abfüllen.
Die Döschen oder Stifte nach dem Erkalten
verschließen, eventuell im Kühlschrank aushärten lassen.
Bienenwachstücher
Wer gerne Spaß beim Ausprobieren hat, kann als
nächstes ein praktisches Bienenwachstuch herstellen. Dafür wird aus einem
Baumwollstoff (altes Hemd oder Geschirrtuch) ein Stück in beliebiger Größe
ausgeschnitten. Dann vermischt man ca. 2 EL fein geriebenes Bienenwachs mit 1
EL Jojobaöl und verteilt diese Mischung auf dem Tuch. Zwischen zwei
Backpapieren darf es dann gebügelt werden, das Wachs schmilzt unter der Hitze
und verteilt sich gleichmäßig auf dem Stoff. Du kannst gleich mehrere Tücher in
verschiedenen Größen herstellen. Sie ersetzen Plastikfolie und Alufolie - sind
somit biologisch, natürlich und recourcenschonend. Das Tuch ist jahrelang haltbar
und kann jederzeit neu aufgebügelt werden.
Damit es der Natur und besonders unseren Bienen
gut geht, darf jeder in seinem eigenen Garten ein kleines Bienenparadies
schaffen. Das gelingt durch Artenvielfalt, mit einfach-blühenden Pflanzen das
ganze Jahr hindurch, Nektarangebot am Ackerrain und Blühstreifen am Gartenzaun.
Doris
Maier, dipl. Kräuterpädagogin, Heidi
Weißenbacher, dipl. Aromafachberaterin und Klaus Seidl, Imker
Diesen Artikel
bzw. Fotos kannst Du gerne für deine Gemeinde/Stadt-, Kindergarten- bzw.
Schulzeitung o.ä. verwenden.
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